Bodenwahrnehmung und Bodenwissen der Bevölkerung ausgeprägt sind, wurden zwei Gruppen bodenkundlicher Laien interviewt: Kleingärtner, die durch direkten, persönlichen Umgang Erfahrung mit Boden gesammelt haben und von einer Altlast betroffene Anwohner, die sich aus diesem Anlass mit Boden und Bodensanierung auseinander gesetzt hatten. Die Anwohner bezogen ihre Informationen von Behördenvertretern und Experten einer Sanierungsfirma. Unterschiedliche Formen der Wissensaneignung der Akteure beeinflussten die Einschätzung ihres eigenen Wissens. Die Anwohner machten vom wissenschaftlichen Standpunkt aus überwiegend zutreffende Aussagen zur Bodensanierung, bewerteten ihr Wissen allerdings subjektiv als unsicher und misstrauten oft Behörden und Experten. Im Gegensatz dazu waren Düngung und Bodenbearbeitungsmaßnahmen der Kleingärtner unter wissenschaftlichen und Umweltschutz- Gesichtspunkten nicht immer angemessen. Die Gärtner jedoch vertraten ihr Wissen und ihre Entscheidungen selbstbewusst und hielten teilweise sogar zusätzliche, externe Informationen für nutzlos. Konsequenzen für die Umweltkommunikation werden diskutiert.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7741.2004.03.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7741 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2004 |
Veröffentlicht: | 2004-09-01 |
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